Letzte Nacht hätte ich immer wieder Gelegenheit gehabt, nach links auszuscheren und auf dem direkten Weg heim zu wandern, sind wir doch anlässlich des 12 Stunden Nachmarsches dem Thurverlauf grossräumig um Oberheimen herum marschiert. Wir, das sind gut 50 Jugendliche, unsere 1. Klässler der Sekundarschule Affeltrangen, mit Lehrpersonen und ein paar Eltern.
Das Wetter hätte in der Leermondnacht nicht besser sein können. Über uns der wunderschönste Sternenhimmel und laue Temperaturen trugen zu diesem Erlebnis bei.
Noch schien allerdings die Sonne, als wir um 18 Uhr in Braunau starteten. Das erste Wegstück führte über die Höhe nach Wuppenau hinunter und weiter nach Zuzwil SG. Auf die Thur stiessen wir in Brübach. Während der ganzen Tour de Thur sollten wir dann immer mal wieder das Wasser über grosse Steine gurgeln hören. An der ersten grösseren Raststelle bei der Thurbrücke bei Oberbüren, wurden wir mit Eingeklemmten und Tee gestärkt.
Knapp drei Stunden später, um Mitternacht, gab es dann Suppe und ein leuchtendes Feuer in Bischofszell. Die Hälfte der Strecke war geschafft. Wohl alle spürten, dass sie schon einige Kilometer in den Beinen hatten. Über die alte Römerbrücke marschierten wir, auch die Übermütigen waren ein bisschen ruhiger geworden, nach Halden, wo kein Licht mehr brannte. In Schönenberg-Kradolf überquerten wir die Thur und folgten ihr weiter an Sulgen vorbei nach Bürglen.
Der Kinderspielplatz vermochte bei einigen die Lebensgeister nochmals wecken, während andere ein ruhiges Plätzchen suchten und ein bisschen dösten. Schliesslich galt es noch die letzte Etappe anzupacken. Durch den stockdunklen Wald, an der KVA vorbei ging es weiter nach Weinfelden. Und plötzlich war sie da, die Weinfelder Badi. Fast geschafft. Noch einmal die Zähne zusammenbeissen und tapfer weitermarschieren, auch wenn die Blasen mittlerweile geplatzt und die Oberschenkelmuskeln hart geworden waren. Dann die Wilerstrasse, die Dampfwolke der Model AG, der Bahnhof. Mit dem 6 Uhr Zug fuhren wir nach Affeltrangen zurück. Bravo!
Zum Glück ist die ganze Nachtwanderung gut gegangen. Dazu beigetragen haben viele Helferinnen und Helfer, die auch dafür gesorgt haben, dass niemand überfordert wurde. Nein, eine Vorbereitung auf die RS ist das nicht, wie jemand kommentiert hat, aber ein Erlebnis, von dem wir noch lange erzählen können und dem die Erfahrung zu Grunde liegt, dass wir mehr können, als wir uns zutrauen, dass wir etwas vielleicht Einmaliges geschafft haben. Und Stolz darüber ist doch ein super gutes Gefühl.
Ja , bravo! Da habt ihr ehrlich was geleistet! Schmunzeln musste ich über die armen Eingeklemmten (sind sie unterdessen befreit? ) *grins* und die beiden verpennten Nachzügler!
LikeLike