„Jeden Tag soll dich der Garten sehen“, meint Franz und witzelt: „Ich fahre ja jeden Tag daran vorbei.“ Aber das hat nicht Franz gesagt, sondern Martin.
Ich komme auch jeden Tag an meinem Garten vorbei. Manchmal gehe ich sogar hinein und zupfe da ein Unkräutchen und dort ein zweites aus. Ab und zu hacke und jäte ich richtig, gerate darob auch ein bisschen ins Schwitzen. Heute darf ich eine Handvoll Erdbeeren ernten, aber mein Garten, bestehend aus vier Beeten und (eigentlich) einer Blumenrabatte darum herum, ist nicht wirklich ertragreich. Trotzdem habe ich Freude daran. Ich hoffe, dass sich der Rhabarberstock, den ich erst diesen Frühling gepflanzt habe, gut entwickelt. Ich hoffe, dass fünf Sonnenblumen zum Blühen kommen. Ich hoffe, dass eines Tages die Blumenrabatte ihren Namen verdient, wenn ich dem Baumtropf und dem Ziergras, das sich überall verbreitet, Meister geworden bin. Ja, mein Gärtchen hat noch Potenzial.
Feude machen die verschiedenen Rosen auf unserem Anwesen, denen ich so gut wie keine Pflege zukommen lasse, ausser dass ich die verblühten Köpfe oder Hagebutten abbreche und die Stauden im Herbst zurückschneide. Sie belohnen mich nichtsdestotrotz mit fein duftenden und farbenfrohen Blüten. Ich nehme mir vor, sie kräftig zu nähren mit dem, was Pferde manchmal direkt vor unserem Haus fallen lassen. Ich nehme mir weiter vor, die Frabpalette von gelb, pink, rosa und rot mit orange zu erweitern. Bei Gelegenheit.
Aber halt, fast hätte ich die Kräuter vergessen: Pfefferminze, Zitronenmelisse, Oregano, Thymian, Salbei gedeihen nach dem erfrischenden Regenguss der vergangenen Tage prächtig.
So beautiful! Looks like you’re doing a great job with them.
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