«Danke, alles gut gegangen»
Was würde ich auch tun ohne Entsorgungsstelle. Wie mir geht es offensichtlich vielen Menschen. Das stelle ich fest, wenn ich mit vollbepacktem Auto durch das offene Gitter fahre, um Karton, Blumentöpfe, Flaschen, Blechdosen und Katzensand fachgerecht zu entsorgen.
Man kennt sich, grüsst sich, kommt ins Gespräch. Frau X, beim letzten Mal Entsorgen hoch schwanger, ist diesmal mit dem Nachwuchs unterwegs. «Ein Büblein, alles ist gut gegangen.» «Herzliche Gratulation.»
Ich entlade derweil mein Auto, der vollbepackt ist mit Alteisen aus Keller und Garage, Estrich, Scheune und Schopf. Einiges ist zusammengekommen: Waschgelten, Kessel, Pfannen, Kerzenständer, Werkzeug, Töpfe landen – das Aluminium separiert – in der Mulde. Möglich, dass der eine oder andere Gegenstand als noch brauchbar eingestuft wird. «Sie können den Übertopf gerne haben, ich benötige ihn nicht. Auch das Chromstahlpfännchen, nehmen Sie es nur.»
«Das sind aber alte Schachteln», werde ich bei der nächsten Fuhre angesprochen, als ich die staubigen und sperrigen Dinger in den Reisswolf werfe. «Estrich entrümpeln», antworte ich erklärend und finde mich mitten im Gespräch über die alte Teigwarenfabrik, deren Logo auf dem viereckigen, grauen Gebinde prangt. Meine Entsorgungsbekanntschaft und ich sind uns bald einig über die leidige Angewohnheit alter Tanten, einfach alles aufzuheben. «Nicht alles kann man später wieder gebrauchen, gell. » Ist ja klar, wer dann irgendwann mit dem ganzen Gerümpel abfahren muss. Nicht nur mit den alten Kartonschachteln.
Auch mit dem Styropor. Schwungvoll kippe ich die kleinen und grossen Stücke in den dafür bestimmten Plastiksack. Der Schredder setzt sich in Gang, es quietscht und knattert, rupmelt und tut. Dann steht die Maschine still, unheimlich still. Hab ich doch das Holzstück tatsächlich übersehen. Die gutgemeinte Schelte stecke ich kleinmütig ein und verspreche, das nächste Mal sorgfältiger zu sein.
Ich freue mich aufs nächste Mal, der interessanten Begegnungen und der Büchsenquetsche wegen. Die hab ich nämlich noch nicht ausprobiert.
Ja, das Landleben ist halt schon etwas beschaulicher als in der Stadt. Da wird auch Kleines wichtig und man hat Zeit, über Dinge zu plaudern, die sonst in der Hetze untergehen. Aber es ist auch schön, wenn man sich gegenseitig helfen kann.
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