Da steh ich nun

Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor. Wobei man klug mit jedem anderen Adjektiv ersetzen könnte. Anders ausgedrückt: Es ist alles beim Alten geblieben. Im Allgemeinen und im Speziellen, denn noch immer habe ich den grossen Durchbruch nicht geschafft. Zu allem Unglück ist nun auch noch mein Verleger gestorben, der einzige, der an meine Schreibfähigkeit geglaubt hat. Nun weiss ich nicht, wie ich meine weiteren Bücher publizieren soll. Wird es bei den 200 John Schildknechts und den 100 kleinen Clowns bleiben?

Der Kommentar meines nichtt sehr einfühlsamen Bruders, nun musst du eben ein richtig gutes Buch schreiben, ist auch nicht wirklich aufbauen, auch wenn mir der selbe Gedanke auch schon gekommen ist. Eigentlich finde ich auch, dass nur ich streng und gemein mit mir sein darf. Also, lieber Bruder, sei nett zu mir. Ich brauche das in meiner Sinnkrise.

Da steh ich nun, und bedaure, dass die Ferien schon wieder fast vorbei sind. Statt an meinem richtig guten Buch zu schreiben, korrigiere ich Wörtchentests und Grammatikprüfungen. Ein arger Schlag für meine Kreativität, die eben heute morgen beim ersten Kaffee in Fluss kam. Eine Idee für das richtig gute Buch, der zwei Überlegungen zu Grunde liegen (zwei, die ich hier erwähnen möchte). Erstens: Es stimmt nicht, dass alles beim Alten geblieben ist. Wir sind ja schliesslich gezügelt. Nach Oberheimen, bei dem sich die Frage stellt, ob der Name dieses Weilers von Heim, Heimat oder Heimo oder allenfalls Abraham kommt. Zweitens: Die lesende Welt ist verrückt nach Krimis.

Ich würde also einen Oberheimen Krimi schreiben. Zuerst verschwinden Katzen, dann Hunde und schliesslich der gutaussehende Praktikant aus Friaul (oder Polen). Die Ermittlungen würden schliesslich zu einem alleinstehenden, abgelegenen Hof führen, auf dem gerade Planierungsarbeiten ausgeführt werden. Aber das wäre natürlich die falsche Spur. Zur Auflösung des Falls trägt schliesslich der einzige Teenager im Örtchen bei, der mit seinem Mofa ausrutscht, das Tobel hinunter stürzt und einen grünen Gummistiefel von der Landi entdeckt. Dieser führt schliesslich zur Leiche, dem toten Polen oder Friauler, der auch schon besser ausgesehen hat. Der arme Kerl hatte einen Unfall.

Klar, die Geschichte liesse sich ausbauen.

Aber, da steh ich nun, sitze ich nun und korrigiere. So gesehen, ist nicht der Verleger das Problem, sondern die banale Tatsache, dass ich einfach keine Zeit finde, um das richtig gute Buch zu schreiben. Vorerst nun also nur: Der kleine Clown (ISBN 978-3-9523569-3-7) und John Schildknechts Tagebuch (ISBN 978-3-9523475-0-8,  zu beziehen im Buchhandel oder bei mir.

Über Regula Babajeza

Ich habe schon nachhaltig gelebt, da war das Wort noch nicht erfunden.
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2 Antworten zu Da steh ich nun

  1. Pingback: Sag mir, wieviel … | Oberheimen Blog

  2. Franz Oettli schreibt:

    Ja, die Zeit vergeht schnell. Danke für die Buchtipps, vielleicht haben Sie diese auch in der Gemeindebibliothek. Aber jetzt muss ich runter, sonst gibt’s wieder Schimpfis, weil ich zu spät zum Mittagessen komme.

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